Heilig, heilig? Denkmäler der Erinnerung
Ein Bildstock, errichtet zur Erinnerung an ein Ünglück, an ein Gelöbnis oder wie hier an eine Religionsgrenze (ca 1603). Sie sind Denkmäler einer Frömmigkeitskultur und weit verbreitet im Grabfeld. Oft genug beraubt ihrer Reliefs, die im oberen Teil der Säule untergebracht waren, stehen sie trotzig am Wegesrand, als wollten sie mit ihrer Anwesenheit das Vergessen aufhalten.
Heute durchziehen diese Bildstöcke die fränkische Landschaft wie Merkposten an eine bäuerliche Vergangenheit. Wenn die Wolken sich an manchen Regentagen kurz öffnen und die Sonne einen Spot auf sie setzt, stehen sie - wie dieses - für Augenblicke wieder im Mittelpunkt.
Merkershausen/Grabfeld 28/5/2024
aus: Vorüberlegungen und Texte für eine Fotoausstellung "Heilig, heilig?"